Gestern, heute, morgen

Die erste Juniwoche im letzten Jahr war für uns vom Hochwasser geprägt.


Diese Erlebnisse haben mich beeinflusst. Ich bin nicht mehr objektiv gegenüber dem Regen, er hat seine Unschuld verloren. Regnet es heftig, regnet es länger als 2 Tage, dann werde ich nervös.

Gerade ist gegenüber ein Haus verkauft wurden, dessen Garten direkt im Flutgraben liegt. Am liebsten hätte ich ein Schild befestigt "Bitte nicht!" Hier schüttelt die ganze Nachbarschaft den Kopf und ich hoffe inständig, der neue Besitzer wurde umfassend aufgeklärt.

Viele Betroffene warten noch immer auf die "schnelle und unbürokratische Hilfe".

Andererseits werden weiter in Überflutungsflächen Neubaugebiete gesetzt. Dass dafür dann bei Hochwasser die Allgemeinheit mit Steuermitteln aufkommen soll - bin ich dagegen!  Wenn Städte und Gemeinden aus lauter Gier Baugenehmigungen erteilen, grenzt das für mich an Kriminalität.

Ein rühriger Bürgermeister einer bekannten sächsischen "Hochwasserstadt" forciert den Schutz-Mauerbau
 " ... damit das Wasser schnell an uns vorbei zieht...." Das nenne ich zynisch, wird es doch die Orte nach denen um so heftiger Treffen.
Da erhält der Satz "... nach mir die Sintflut..." gleich eine reale Bedeutung.

Hier sieht es ähnlich aus. Der Stadtteil vor uns soll eine Hochwasserschutzmauer bekommen. Na dann Gut' Nacht!

Vielleicht bleiben wir aber auch wieder für die nächsten 100 Jahre verschont....

In dieser Woche habe ich die Spaziergänge auf den Wiesen besonders genossen.
Die Mahd hat begonnen, ich habe den herrlichen Duft vom Heu in der Nase und den Geruch vom fauligen Wasser nur noch im Kopf.
Der Erdhügel auf dem Bild oben ist wieder bewachsen.
Unser Ober-Mäh-Beauftragter ist wohl ein netter Mensch, er hat nämlich um den Hügel herum gemäht. Naja, könnte auch sein, seine Gerätschaften waren nicht für Berge geeignet.....







Für neue Leser, die es interessiert, unter dem Label Hochwasser 2013 kann man die Posts zum Thema nachlesen.



Kommentare

  1. Hallo Gretel!
    Also erstmal muss ich Dir voll und ganz Recht geben.
    Neubaugebiete in Überflutungsgebite zu setzen ist mir unbegreiflich. Aber warum kauft sich da jemand dann ein Grundstück?
    Der Mensch ist halt habgierig und denkt nicht in der Zukunft (Nach mir die Sintflut).
    Nun zum Schönen.
    Bei uns wird auch überall gemäht und ich liebe diesen Duft.
    Er erinnert mich an Sommer als ich noch ein Kind war (dabei bin ich in der Stadt aufgewachsen).
    Ferien im Bayerischen Wald mit daumendicken, grasgrünen Heuschrecken.
    Wünsch Dir einen schönen Tag, Miriam

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  2. Ich kann mir gut vorstellen, dass einem die Angst vor einer neuen Flut immer im Kopf rumgeistert, die Zerstörung, die Arbeit und der finanzielle Schaden waren ja auch beträchtlich....Ich drücke die Daumen, dass es in Zukunft ausbleibt...
    Schönen Tag und genieße das schöne Wetter....
    Liebe Grüße, Ophelia

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  3. Anonym5.6.14

    Ach ja...liebe Gretel...schön, dass du daran erinnerst...Letztendlich hat dieses Hochwasser den ganzen Sommer geprägt, auch wenn die Pegelstände dann längst auf Normalwert zurückgefallen waren...Ich denke, wir Menschen sollten endlich aufhören, in die Natur einzugreifen...Flüsse zu begradigen...Mauern zu bauen...LG Lotta.

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  4. ...das kann ich gut verstehen, liebe Gretel,
    dass du den Regen jetzt anders anschaust...wir waren 2002 in Pirna und haben gesehen, wie groß die Zerstörung war...ein paar Jahre später haben wir dann die schmucken neu gemachten Häuschen bewundert...und dann im letzten Jahr: nun müssen viele gerade wieder von vorne anfangen...bewundernswert, wer dort bleibt und nicht die Hoffnung verliert...aber Viele haben sicher auch keine andere Möglichkeit...letztes Jahr habe ich deinen Blog noch nicht gekannt, aber ich werde gleich mal nachlesen...

    lieber Gruß Birgitt,
    die sich auch über den Blumenhügel auf der Elbwiese freut...

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  5. Hallo Gretel, ich hab auch erst einmal einen Schreck bekommen, als ich das Bild sah. Noch zu frisch ist die Erinnerung an die Wassermassen und vielen Menschen, die plötzlich vor dem Nichts stehen ... die Aussage des BM ist so unmenschlich, dass man das gar nicht kommentieren möchte .....
    Ich würd so gern was schönes sagen, aber mir ist gerade alles im Halse stecken geblieben ....
    Hab einen schönen Abend mit deinen Lieben und genießen wir die kommenden schönen sonnigen Tage.
    Herzlichste Grüße Heike

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  6. Hallo Gretel,
    hoffen wir mal, dass die Abstände zwischen den Hochwasserkatastrophen nicht immer kürzer werden. Wenn man ein Haus in dieser Gegend kauft, sollte man eigentlich wissen, worauf man sich einlässt, aber verstehen kann ich es dann auch nicht, warum man es trotzdem kauft. Die sächsische Stadt mit dem umstrittenen Mauerbau kenne ich ganz gut. Mal sehen, wie es dort in Zukunft aussieht.
    Schön, dass der Hügel noch Blumen hat. Vielleicht war es doch ein Naturliebhaber.
    LG Sigrun

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  7. Wirklich - immer noch wie früher - aus keiner Geschichte wird eine Lehre für die Bevölkerung gezogen...da ist es schon nachvollziehbar, dass immer mehr Bürger die Faust in der Tasche haben ...

    Liebe Grüße - Monika

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