Liebeskummer lohnt sich nicht my darling


Noch vor der ersten Zahnlücke hat das kleine Kind den ersten Liebeskummer.

Schon seit einem dreiviertel Jahr ist sie in L. aus ihrer Kindergartengruppe verliebt.
Fast täglich berichtet sie über ihre Avancen und ob und wie diese erwidert werden.
Meist werden sie nicht erwidert. Hat sie sich in ihrer stürmischen Art doch einen eher spröden Jungen ausgesucht.  „L. will mich nicht heiraten.“  ist der Standardsatz.

Den ersten Akt des Dramas gab es zu ihrem Geburtstag. Natürlich wurde L. eingeladen. Und damit er sich nicht komisch vorkommt unter all den Mädels, bekam auch R. eine Einladung.
„Eigentlich kann ich R. überhaupt nicht leiden, aber er ist Ls Freund und dann kommt er bestimmt!“.
Man ahnt es – L sagte ab und R sagte zu. Tränen flossen in Strömen. „Mama, L ist doch mein liebster Gast.“  So war R. dann der einzige Junge in der Runde, hat sich sichtlich wohlgefühlt dabei. Das kleine Kind war tapfer.

Vor Ostern bastelte das kleine Kind voller Hingabe und Eifer eine Papiertüte, legte ein sorgfältig ausgeschnittenes Papierherz rein, dazu noch eine Kastanie und ein Schoko-Osterei.
„Mama – L hat mein Geschenk nicht angenommen, da hab ich das Herz zerrissen.“
Schluck, Würg! 

Gestern fiel dann auch der erste Zahn raus.
Und kurz vor dem Kindergarten meinte das kleine Kind: " L wird mich sicher auch mit Zahnlücke mögen."

Erstaunlich wie taff und beharrlich das kleine Kind sein Ziel verfolgt. Sich überhaupt nicht von Rückschlägen beeindrucken lässt.

Beim großen Kind ist es ähnlich. Seit einem Jahr ist er in ein Mädchen aus seiner Klasse verliebt. Er geht ganz offen damit um, hat ihr Foto als Hintergrund auf seinem Computer und auf dem Handy – jeder kann es sehen.
Jetzt wechselt das Mädchen die Schule. Ich frage, ob er traurig ist, seine Antwort: „Ach Mama, die konnte mich doch sowieso nie leiden.“

Aber ich leide – mir brennts im Herzen.
Diese fast schon abgeklärte Art im Umgang mit Liebeskummer ist mir etwas unheimlich - ich selbst neigte bis zum 30. Lebensjahr eher zu Hysterie :-)
 
Hat man dann endlich die Zeiten des eigenen Liebeskummers  hinter sich, muss man sich mit
den schrecklichen Liebeswirren seiner Kinder „rumschlagen“.
Na das kann ja noch heiter werden. 

Der Caspar beginnt auch so langsam,  sich exrem für Hundedamen zu interessieren.



Ein gänzlich kummerfreies sonniges Wochenende
 wünsch ich euch!

Kommentare

  1. Hallo Gretel,

    ja, der Liebeskummer. Das hatten wir hier auch schon in den verschiedensten Alterstufen. Wenn sie älter werden, kann der Liebeskummer schon ganz schön schwer sein. Da blutete mein Mutterherz mit. Hat man den eigenen Krimskram hinter sich, fängt man mit den Kindern von vorne an, oder mit den Tieren, lach.

    Euch auch ein schönes Wochenende
    Lg

    Barbara

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  2. Och Gretel,

    da brennt mir ja schon das Herz... wie abgeklärt Deine Beiden damit umgehen.

    Die Kleine scheint ziemlich zielstrebig zu sein... diverse Rückschläge und wieder tapfer an die Front ;-)

    Auch Dir ein schönes Wochenende

    Michaela

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  3. Mein Kind ist ja noch unterwegs - auf diese Themen muss ich mich aber wohl jetzt schon langsam vorbereiten. :D
    Arbeite ja in einer Kita und da bekomme ich auch schon das eine oder andere Minidrama mit und bewundere immer wieder, wie locker und lässig die Kleinen das Verliebtsein oder gar eine Pleite wegstecken. Da hätte ich mir so manches Mal ein Beispiel dran nehmen sollen. Mir geht es da wohl wie dir... ;)

    Liebe Grüße
    Tanja

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  4. Liebe Gretel,

    besonders die Sätze vom kleinen Kind sind herzergreifend.

    Liebe Grüße von

    Uta, der es beim Reisen ähnlich geht wie Dir.

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  5. Oh, wie ist das Leben schwer, egal ob klein oder groß! Ich kann mich auch noch gut an die großen Lieben erinnern, die ich mit 6 Jahren hatte... aber so ausdauernd wie deine Kleine, das ist ja unglaublich. Diesen Kleinen Herrn L. würde man ja am liebsten mal ordentlich in die nächste Pfütze schupsten... ; )
    liebe Grüße, von JULE

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