Die Strittmatters auf dem Schulzenhof - fast zu übersehen....
Auf meiner Wunschliste ganz weit oben - ein Besuch von Schulzenhof.
Gar nicht einfach zu finden, kleine Straßen inmitten des Waldes, keine Beschilderungen - bewusst.
Eva Strittmatter hat zu Lebzeiten verhindert, dass der Schulzenhof zu einem
Tourismusmagneten wurde.
(„dass alles so unauffällig und natürlich bleiben soll, wie es immer war.“)
Die Gemeinde hatte schon das Konzept in der Schublade:
Busparkplatz, Imbiss, Rundweg mit Hinweisschildern.
Ihre Erben halten sich bis heute daran, Sohn Jakob bietet am Wochenende kleine Führungen an.
Gerne wäre ich durch die Räume und den Garten gewandelt, aber es war wochentags.
Die Strittmatters polarisieren.
Schließlich war Erwin Strittmatter eine Ikone des sozialistischen Realismus und 1. Sekretär im Schriftstellerverband. Sie führten ein privilegiertes Leben, das nicht alle Nachbarn so toll fanden. Und das erzählen sie auch ganz freimütig den Touristen.
Auch menschlich gesehen war besonders Erwin Strittmatter nicht
unbedingt ein liebreizender Zeitgenosse.
Ich habe Biografien gelesen, da schüttelt's einen.
Nun ja, da ist er ja nicht alleine unter den Künstlern.
Andererseits ist er ein wirklich bedeutender Heimatschriftsteller.
Vielleicht habt ihr ja die Verfilmung von "Der Laden" gesehen.
Mir persönlich liegen die Gedichte von Eva Strittmatter mehr, für mich ist sie die Bedeutendere von beiden. Das ist natürlich subjektiv. Wenn Erwin Strittmatter das hier lesen würde, wäre er sehr erbost. Er sah die schriftstellerische Arbeit seiner Frau ungern.
Einen guten touristischen Kompromiss gefunden hat die Gemeinde doch noch.
Im Hauptort Dollgow stehen Gedenk- und Informationstafeln sowie eine Holzskulptur.
Weitere Informationen:
- https://de.wikipedia.org/wiki/Schulzenhof
- http://www.fr-online.de/literatur/strittmatter-tagebuecher-1974-1994--was-geht-s-dich-noch-an--,1472266,28487496.html
- http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/kultur/detail/-/specific/Zum-Tod-von-Eva-Strittmatter-Das-schwindende-Ich-1874941243
Okay...liebe Gretel...ich glaube, ich wäre nun doch lieber mit dir als mit deinem Mann in den Urlaub gefahren...;-))). Das nächste Mal komme ich mit euch mit...versprochen. Wann wäre dann das nächste Mal...? Zu Strittmacher habe ich wirklich ein gespaltenes Verhältnis...eben wegen dieser Privilegien in DDR Zeiten...Bei Christa Wolf ist das ganz ähnlich...Aber mit zum Haus wäre ich schon gern mitgefahren. LG Lotta.
AntwortenLöschenIch konnte mich immer nicht so recht entscheiden, ob ich Strittmatter nun mag oder nicht. Mal ja, mal nein. Je nachdem.
AntwortenLöschenSie war nie so mein Fall.
Lieben Gruß
Katala
Mir geht es da wie euch.
AntwortenLöschenIrgendwie kann ich mir keine richtige Meinung dazu bilden.
...ich habe da keine Meinung, liebe Gretel,
AntwortenLöschenobwohl ich die Namen natürlich kenne...das von dir ausgewählt Gedicht gefällt mir gut...
lieber Gruß Birgitt
Da hast Du uns aber auch eine interessanten Rundgang mitgenommen......Die Schriftsteller als solches sagen mir nichts, aber das Gedicht ist sehr schön :-) Wie schön, dass man dem Wusch der Eltern nachgekommen ist und den Hof nicht zur touristischen Attraktion gemacht hat und es weiterhin ein "Geheimtipp" ist.....
AntwortenLöschenLG, Ophelia
Strittmatter sagt einem Westler nichts, aber Eva Strittmatter durchaus, denn Lyrik geht so gut wie immer. Ist ja ne Idylle, mit eigenem Friedhof sogar!
AntwortenLöschenLG
Astrid