Zum 3. Oktober - Lieblingsplätze und Feier
Kaum ein Platz in Deutschland symbolisiert für mich so überzeugend, hoffnungsvoll und wunderschön die Geschichte von Trennung und Vereinigung, wie das Örtchen Sacrow mit seiner Heilandskirche. Ein wirklich magischer Ort, atemberaubend.
Der Bau der Berliner Mauer im August 1961 führte im Laufe
der darauffolgenden Jahrzehnte zur fast vollständigen Zerstörung der Heilandskirche.
Die deutsch-deutsche Grenze verlief direkt über das
Kirchengelände und der Campanile wurde zum Bestandteil der Sperrmauer gemacht,
indem man die hohen Betonplatten an den Glockenturm ansetzte. Das
Kirchengebäude stand nun im „Niemandsland“ Richtung West-Berlin. Trotz dieser
Umstände fanden noch bis Heilig Abend 1961 regelmäßig Gottesdienste statt.
Wenige Tage später wurde das Innere der Heilandskirche, die auf von
DDR-Grenztruppen scharf bewachtem Gebiet stand, mit einiger Sicherheit durch
die Grenztruppen zerstört und so die weitere Nutzung unmöglich gemacht. Die
Grenzbehörden suchten und fanden damit einen Vorwand, die Kirche vollständig
abzuriegeln, um eventuelle Fluchtversuche aus diesem Grenzabschnitt zu
verhindern.
Als nach Jahren der ruinöse äußere Zustand der Kirche auch
von der West-Berliner Uferseite nicht mehr zu übersehen war, versuchten
West-Berliner auf politischem Wege den weiteren Verfall aufzuhalten. Durch die
Initiative des damaligen Regierenden Bürgermeisters von West-Berlin, Richard
von Weizsäcker, und nach langwierigen Verhandlungen zwischen kirchlichen
Stellen und den zuständigen Regierungsstellen der DDR, konnte 1984/85 das
Äußere des Kirchengebäudes wiederhergestellt werden. Die Spendengelder der
Stiftung Tagesspiegel und des West-Berliner Senats sollen bei den beauftragten
Potsdamer Firmen jedoch nicht angekommen sein.
Nach dem Fall der Mauer wurde am Heiligen Abend 1989, nach
knapp drei Jahrzehnten, wieder ein Gottesdienst gehalten. Der zu diesem
Zeitpunkt noch zerstörte Innenraum der Heilandskirche erhielt nach aufwändiger
Restaurierung in den Jahren 1993–1995 sein heutiges Bild. Die Voruntersuchungen
dafür begannen bereits 1990. Die mit dieser Aufgabe betrauten Architekten
konnten in Zusammenarbeit mit der Denkmalbehörde und dem kirchlichen Bauamt
nach einigen noch vorhandenen zeichnerischen Unterlagen und Schwarz-Weiß-Fotos
architektonische Details rekonstruieren und den Originalzustand weitestgehend
wiederherstellen.
Quelle: http://www.heilandskirche-sacrow.de/chronik.html
Ausstellungstipp: https://www.spsg.de/aktuelles/ausstellung/gaertner-fuehren-keine-kriege/
Wir haben unseren Urlaub einen Tag verschoben, weil wir neugierig waren und uns diese einmalige Feier in Dresden doch mal persönlich ansehen wollten. Meine Eindrücke in Bildern:
Damit es Frieden in der Welt gibt,
müssen die Völker in Frieden leben.
Damit es Frieden zwischen den Völkern gibt,
dürfen sich die Städte nicht gegeneinander
erheben.
Damit es Frieden in den Städten gibt,
müssen sich die Nachbarn verstehen.
Damit es Frieden zwischen Nachbarn gibt,
muss im eigenen Haus Frieden herrschen.
Damit im Haus Frieden herrscht,
muss man ihn im eigenen Herzen finden.
Laotse
(6. oder 4. - 3. Jh. v. Chr.), eigentlich Laozi, nur legendenhaft
fassbarer chinesischer Philosoph, Begründer des Taoismus, Laotse bedeutet 'der
Alte'
"Als ich fortging" Dirk Michaelis mit dem Dresdner Kreuzchor
Ich höre Dirk Michaelis, lese Gerd Held...und heule. Liebe Grüße.
AntwortenLöschenDanke für diesen Ausflugstipp! Wir haben der Ruhe gefrönt... Lieben Gruß Ghislana
AntwortenLöschenWas für eine wunderschöne Kirche und dann noch direkt am Wasser, so etwas habe ich noch nie gesehen.....Außergewöhnlich auch der Baustil und sie erstrahlt wieder in altem Glanz, toll!
AntwortenLöschenIm ersten Bild hast Du eine besonders schöne Perspektive festgehalten.
LG und eine schöne Woche, Ophelia