17-32 Grünewochendinge


Die erste Schulwoche lief bei uns sehr langsam an. Es sind noch nicht einmal alle Bücher eingeschlagen. Dafür hatten beide Kinder schon ihren ersten Ausflug. Die Klasse vom kleinen Kind verbrachte einen Tag im Sommer-Playport   - einfach zur Eingewöhnung und miteinander Spaß haben. Die Kinder hatten einen mords Gaudi und praktisch noch einen geschenkten Ferientag. Das große Kind fuhr nach Weimar auf Schillers und Goethes Spuren.



Bis auf gestern war so herrliches Sommerwetter in den letzten Tagen. Wir haben jeden Abend im Garten gegessen und letztes Wochenende habe ich fast den ganzen Sonntag im Garten verbracht, ein wenig Arbeit und viel ausruhen und lesen. 


Eine Leserin hatte mir liebenswerter Weise Samen der Jungfer im Grünen geschickt. Ich liebe diese filigranen Blumen. Nun hatte ich - wegen des komischen Wetters im Frühling - die Samen mindestens 3 Wochen zu spät in die Erde gebracht. Schon den ganzen Sommer beobachte ich täglich die Fortschritte. Eigentlich hatte ich schon damit gerechnet, dass keine Blüten mehr kommen.
Um so glücklicher bin ich jetzt.


Von Birgitt und ihrem Garten lasse ich mich oft und gerne inspirieren. Ich mag die Natürlichkeit und staune immer über die große Vielfalt. Da habe ich mir schon so Einiges abgeschaut, wenn auch die Gegebenheiten in meinem Garten etwas anders sind und durch fehlende Sonne und recht undurchlässigen Boden viele Versuche am Ende nicht zum gewünschten Ergebnis führen. Letztens bewunderte ich ihre Kugeldisteln und nun schickte mir Birgitt Samen. Vielen lieben Dank, ich freue mich sehr! 


Caspar ist gerne mit uns im Garten. Allerdings bekommt er dann immer Chef-Allüren und unterscheidet nicht mehr zwischen Freund und Feind, sondern blafft alles an, was sich dem Zaun nähert......



Für die Vase schneide ich Hortensien. Wir hatten Glück, es sind keine erfroren im Spätfrost, alles blüht üppig und langsam beginnt der wunderschöne Prozess des Vergehens.




Schönes Wochenende!


Freitagsspruch:


Ich habe so Sehnsucht nach Dir.
Weil alles so gut steht
Auf unserem Gemüsebeet.
Und Du bist in England. Nicht hier
Bei mir.
Frau heißt auf Englisch »wife«;
Muß man, um das zu lernen,
Sich so weit und so lange entfernen?

Bei uns ist alles Gemüse reif.
Meinst Du, daß ich das allein
Esse? Kommt gar nicht in Frage.
Und so vergehen die Tage.
Könnte doch zu zweit so billig sein.

Bis August und noch September vergeht,
Ist alles verfault auf dem Beet.
Aber Englisch ist wichtiger als Gemüse,
Das es schließlich auch in Büchsen gibt.
Und ich gönne Dir das alles sehr. Grüße
Dich!
Dein Mann (einsam in Dich verliebt).


Joachim Ringelnatz  (1883 - 1934), eigentlich Hans Bötticher, deutscher Lyriker, Erzähler und Maler
Quelle: Ringelnatz, Gedichte. Gedichte von Einstmal und Heute, 1934

 Ringelnatz-Liebhaber auch gerne hier klicken.










Kommentare

  1. Oh ja, noch so nen nettes Gedicht!
    Garten - zur Zeit ja eher Park. Bin gespannt, wie meiner demnächst aussieht, wenn ich heimkomme...
    Und bei euch schon wieder Schule?
    Bon week-end!
    Astrid

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  2. Hey, bei dir sieht es ja toll aus! Ich habe ja so leider gar keinen grünen Daumen :(.
    Liebe Grüße!

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  3. Total schönes passendes Gedicht!!!
    Annette

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  4. Die Jungfer im Grünen liebe ich auch so sehr! Der Caspar hingegen tut halt seinen Dienst... So ein braver, hübscher Kerl!
    Liebe Grüße
    Andrea

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  5. Wundergrüne Woche, ich mag sie auch so, die Jungfer im Grünen... Und Kugeldisteln. Im Schulgarten sind aus einer schon vier geworden... ;-) Lieen Gruß Ghislana

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  6. Anonym15.8.17

    Wunderschön, die Jungfer im Grünen, ich mag sie auch sehr. Ich glaube, wir Sachsen haben es mit dem Wetter diesen Sommer sooo schlecht nicht getroffen...;-). Wir üben übrigens noch...mit dem Schulstart...wird schon...Die noch eine schöne Woche! LG Lotta.

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  7. Casper, recht hast du, verteidige dein Revier und euren wunderschönen Garten.

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