Paradiesischer Ort ohne Palmen - so geht Naturschutz und Bilderflut

Mancher fragt sich vielleicht, ob das nicht langweilig ist, immer wieder an die gleichen Orte zu fahren. Die Bedenken hätte ich eigentlich auch, aber bisher haben wir tatsächlich immer noch neue unerwartete Plätze gefunden. Ein Kleinod - fernab des Tourismus - ist die Halbinsel Zudar auf Rügen.


Mit der Autofähre ab Stahlbrode sind wir nach Rügen, direkt auf Zudar, übergesetzt. Auch das war neu für uns. Wir hatten Glück, die Fähre ist nur von Mai bis Oktober in Betrieb.



Unser Ziel hieß Palmer Ort.
Ein großes Stück Land wurde bewusst an eine Stiftung übergeben, um es als Natur zu bewahren.



Es empfiehlt sich bei Ausflügen an die Strände auf Zudar einen Rucksack mit Proviant dabei zu haben. Gastronomie und Hotelbetrieb gibt es hier (glücklicherweise) nicht. 




Der Strand lädt zu langen Spaziergängen in einmaliger Natur ein. Zudem finden Sammler wie wir sehr viele Hühnergötter, Strandglas, Donnerkeile und besondere Steine. Durch seine relativ große Öffnung zur Ostsee ist der Greifswalder Bodden manchmal von der See kaum zu unterscheiden. Er ist tief, hat ordentlich Wellengang bei Sturm und dadurch werden viele interessante Dinge an Land gespült.

Leuchtfeuer Palmer Ort

Nach einem ausführlichen Streifzug mussten wir uns - zurück in der Zivilisation - kurz in einem Café stärken.


Danach ging es weiter zur St. Laurentius Kirche Zudar. Diese war vor 700 Jahren ein berühmter und beliebter Wallfahrtsort, bis ein Schiff mit Pilgern sank und die Menschen ums Leben kamen.
Leider war die Kirche mal wieder zu und kein Mensch weit und breit (und es war Sonntag).
Immer und immer wieder stoße ich an geschlossene Kirchenpforten. Ich weiß nicht, ob das der richtige Weg ist. Da müssten sich doch Gemeindemitglieder finden, die wenigsten sonntags Kirchen offen halten können. In Brandenburg war das nie ein Problem. Die meisten Besucher werfen bestimmt auch gerne ein paar Münzen in den Klingelbeutel. Dafür ist Kirche doch da......



Zum Abschluss besuchten wir noch das Ernst-Moritz-Arndt Geburtshaus (auch samstags und sonntags geschlossen). Das Haus und sein kleiner Park sind wunderschön und romantisch.
Der Zahn der Zeit nagt hier allerdings auch schon heftig.




Dieser einzige Tag fühlte sich schon wie ein ganzer Urlaub an. Müde, erschöpft und voller neuer schöner Eindrücke fielen wir abends aufs Sofa. 


Die restlichen Erlebnisse bebildere ich hier am Freitag.
Eine schöne kurze Woche wünsche ich euch.



Kommentare

  1. Sieht idyllisch aus...schön, dass es solche Orte sogar in der Nähe noch gibt.
    Annette

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  2. Ich freue mich immer wieder, wenn solche wundervollen Gebiete unter einen besonderen Schutz gestellt werden. Überrascht bin ich, dass es gar kein Zeichen für Hunde gibt, die eventuell angeleint werden müssen, was ja eigentlich meist der Fall ist.

    In die Kirche hätte ich auch gern hereingeschaut.

    Tolle Sehnsuchtsbilder!

    Herzliche Grüße,
    Maike

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    1. Wahrscheinlich weil dort keine Vogelbrutgebiete sind und für Wildtiere der Wald wohl zu klein ist....

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  3. Anonym1.11.16

    Oh ja...so ein Ausflug kann wie ein Urlaub wirken...das kenne ich...siehe mein Spaziergang durch die Parklandschaft in Potsdam/ Berlin...;-). Ich höre heraus, dass ihr deutlich besseres Wetter als wir hattet...das freut mich sehr. Nun wünsche ich dir eine relativ kurze und entspannte Woche! LG Lotta.

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  4. Das war ein spannender und abwechslungsreicher Rundgang. Besonders haben mir heute Deine schwarz-weiß Aufnahmen gefallen.
    Ja, man steht immer öfter vor verschlossenen Kirchentüren, das habe ich auch schon bemerkt und ich "ärgere" mich darüber, vor allen, wenn man nicht die Möglichkeit hat zu anderen Zeiten nochmals vorbeizukommen.....aber das ist wohl der Lauf der Zeit, denn man muss ja auch Angst haben, das das Gotteshaus unter Umständen "ausgeräumt" wird oder gar verwüstet wird.....Schade ist es allemal, denn ich finde einen Moment der Einkehr sehr schön, einen Augenblick an die Seite treten und abschalten.....
    Ich freue mich schon auf den nächsten Ausflug mit Dir :-)
    LG, Ophelia

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  5. Das Problem mit den geschlossenen Kirchentüren kenne ich auch. Wir finden allerdings tatsächlich keine Leute, die bereit sind, Kirchenwache zu sein, ganz besonders nicht sonntags. Wir sind froh, dass wir über Sommer die Kirche mit Wachen zwei Stunden täglich offen halten können. Was passiert, wenn wir unbewacht öffnen, haben wir leider auch schon erlebt, angezündetes Papier und entsprechende Rauchentwicklung sorgte dafür, daß Orgel und Kirchenschiff aufwändig gereinigt werden mußten. Seitdem sind die Türen eben zu. Wenn das Museum nebenan geöffnet hat, kommt man über den Turm in die Kirche, aber auch die haben am Wochenende zu.
    Geschlossene Kirchentüren sind zwar wirklich ärgerlich, aber meist haben sie einen Grund. Schön wäre natürlich eine Kontaktadresse in der Nähe (wie bei uns), wo man den Schlüssel bekommen kann.

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    1. Das mit der Kontaktadresse wäre schon schön.
      Wenn es schon so wenige Gemeindemitglieder gibt, muss man die vielen Kirchen irgendwie füllen und nutzen. Ich denke, es gibt viele interessierte Touristen. Schade, dass man keine Kirchenwachen findet, sie sollten ja durchaus auch bezahlt werden. 2 Stunden täglich offen - ein super Kompromiss! Das reicht doch schon.
      Liebe Grüße

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  6. ...ein schöner Tipp, liebe Gretel,
    wie merke ich mir das jetzt für den nächsten Ostseeurlaub? ich versuche es jedenfalls, denn da gefällt es uns sicher gut,

    liebe Grüße Birgitt

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  7. So schöne Bilder. Ich mag diese ruhigen Orte, weit weg vom Tourismus. Ein echter Geheimtipp!
    Liebe Grüße
    Leni

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  8. Das sieht wirklich nach einem vom Tourismus unberührten Kleinod aus. So etwas mag ich auch so sehr.
    Es ist schade, dass die Pforten der Kirche nur so selten geöffnet werden können. Die Gründe (s.o.) sind traurig, aber nachvollziehbar.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  9. Wunderschön, liebe Gretel. Solche Orte sind wirklich Gold Wert. Allein vom Anschauen der Bilder bin ich schon tiefenentspannt. Toll, das ihr eine schöne Zeit hattet :)
    Ganz ganz liebe Grüße
    Kama

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  10. Wunderbare Bilder, kein Wunder, dass es Dir dort gefällt. Als Jugendliche habe ich diese Vorstellung schrecklich gefunden und fand Leute, die immer in die gleiche Gegend fuhren, ziemlich spießig. Und dann haben wir es jahrelang ebenso gemacht *lach*, wir Spießer
    :-) liebe Grüße aus dem Taunus

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