Oktober 2019

gretels3.0

ATMEN ALLEIN REICHT NICHT - MEIN OKTOBER - MONATSCOLLAGE



Der Oktober war mal wieder so ein Wimpernschlag-Monat, kaum angefangen - schon wieder vorbei,
Diesmal war ich gar nicht traurig darüber, weil ich ausnahmsweise mal auf den November wartete - ansonsten eher ein "Un"Monat für mich.

Durch die Herbstferien und unseren Urlaub an der Ostsee - mit Zwischenstopp in Berlin zum Festival of Lights - hatten wir herrliche Ablenkungen.



Angedeutet hatte ich es, in der Collage wird es erstmals sichtbar - wir ziehen wieder um.

Menschen, die mich lange und gut kennen sagen mir nach, man könne mich irgendwo absetzen und ich würde mich dann schon irgendwie durchwurschteln...
Das stimmt und für die Gabe bin ich dankbar. Das letzte Jahr habe ich mich/uns irgendwie durch das neue Leben manövriert. Ich ergab mich den Gegebenheiten - aber atmen allein reicht nicht. 

Auch mit den alten Möbeln und der Lieblingsdeko wurde die Wohnung nie ein Zuhause. Das Gefühl umklammerte mich, der Kleingeist der Siedlung färbt auf mich ab, wir waren beäugte Aussenseiter. Ich brauche Wohnglück zum Leben - definitiv. 
Das Geld reicht nie aus als Alleinerziehende mit unterdurchschnittlichem (Ost-)Lohn (trotz prestigeträchtigem Arbeitgeber). Wollen wir uns ein paar Tage Urlaub gönnen oder auf unser liebstes Lollapalooza-Wochenende nicht verzichten, dann heißt das Nudeln mit Tomatensauce und Dosensuppen für viele Wochen. 

Kein Wunder, dass ich weniger euphorisch die Klima"Aktivisten" beklatsche. Strickjacke statt Heizung, Licht aus, Wäscheleine im Keller statt Trockner, Monatskarte für den ÖNV, 12 Jahre alten Kleinwagen, gebraucht statt neu kaufen, kein Amazon-Konto, keinen Kamin, wenig Fleisch, keine Flüge in den Urlaub oder Kreuzfahrten - arme Leute tun dem Klima sicher am wenigsten weh, weil sie gar keine Wahl haben. Aber genau die werden neue Gesetze mit CO2-Steuern treffen. Und so finde ich die Aussagen der gedankenlosen grünen Gutverdiener "es muss weh tun" doch ziemlich frech. Da kauft man sich halt Zertifikate und nennt sich dann klimaneutral.

Sorry, ich schweife ab.

Das letzte Jahr war auch ein Jahr der Erkenntnisse: Was ist wirklich wichtig, was oder wen braucht man. Wie verhält man sich selbst und andere vertraute Menschen in Extremsituationen..
Auch wenn es so scheinen mag - es war kein verlorenes Jahr (nur ein teures mit den Umzügen und neuen Wohnungen).

Wir ziehen alle wieder zusammen - als Familie.
(Außer dem Studentensohn, der wohnt gleich um die Ecke und wird regelmäßig in den Kochtopf gucken kommen). Es wird also wieder ein voller Monat November.


Ich wünsch euch was
und sage "Dankeschön" an Birgitt
Projekt Monatscollage